Der Fortschritt ist eine Schnecke.

40 Jahre Arbeit des Missionskreises Ayopaya

„Was hat er wohl gesehen? Wie ist es ihm gegangen?“ Wahrscheinlich haben solche Fragen die mehr als 80 Zuhörer in das Pfarrzentrum St. Marien in Erlangen gebracht. Pfr. Reinhold Seidl war der Referent am Weltmissionssonntag, dem 26.10.2008, und er berichtete von seinen Erlebnissen und Eindrücken. Er war einer der 15 Teilnehmer der Reise wegen des 40 jährigen Bestehens des Missionskreises Ayopaya. Dieser Anlass wurde vom 22.-24. August in Independencia gefeiert.  Vor allem die schroffen Gegensätze in Bolivien haben ihn fasziniert: Hochland -Tiefland, Stadt – Land, arm – reich, P. Manfredo – P. José als unterschiedliche Missionarstypen, Aufbauen – Erhalten, Frömmigkeit – Aberglaube.

Interessant wurde der Vortrag nicht nur durch die Eindrücke, die Pfr. Seidl bei seiner ersten Reise nach Bolivien und Ayopaya gesammelt hat. Raimund Busch, Vorsitzender des Missionskreises und seit seiner Zeit als Entwicklungshelfer von 1977 – 1980 mit dem Land vertraut, begleitete die Impressionen mit Sachinformationen über Land und Leute, über Hintergründe und geschichtliche Wurzeln manchen Verhaltens. So wurden zwar einige negative Beobachtung ein wenig verständlicher, aber längst nicht alles ist für Europäer klar. Warum werden die Toilettenanlagen nicht besser in Schuss gehalten? Warum wird die Wand neu gestrichen, aber die heruntergelaufene Farbe nicht aufgewischt? Kleinigkeiten, wenn man die riesige Kluft zwischen Menschen in Dörfern auf dem Land und in den Luxusvillen oder Hochhäusern der Städte betrachtet.  Und so klang der Vortrag auch aus mit bewundernden Worten von Pfr. Seidl: „Ich bewundere diesen unbändigen Lebens- und Überlebenswillen der Menschen in Bolivien. Und ich bewundere die Missionare, die von Deutschland aus nach Bolivien gegangen sind und gehen und dort unter den ganz anderen Bedingungen leben und Zeugnis vom Evangelium geben.“

Vor dem Vortrag war in der Kirche St. Marien die Ausstellung „Schritt für Schritt Leben gewinnen. 40 Jahre Missionskreis Ayopaya“ eröffnet worden. Sie ist dort noch bis zum 9. November zu sehen.

Im Übrigen hat die Veranstaltung durch den Erlös aus Essen und Trinken einen Erlös von 210 € für Ayopaya gebracht. Natürlich fragten einige Teilnehmer, wie sie eine Spende an den Missionskreis geben könnten; jetzt hätten sie kein Geld dabei. Kein Problem, neben dem üblichen Überweisungsweg gibt es die Möglichkeit der Online-Spende. Ein Knopfdruck auf den entsprechenden Button auf der homepage, und man wird sicher zur guten Tat geführt…