Entwicklung bis heute

Etappen und Daten

1965/66 Padre Carlos Sommer aus Berchtesgaden, in Cochabamba/Bolivien zum Priester geweiht, wird Pfarrer in Independencia. Er baut die „Sede“, das Pfarrhaus mit einigen Räumen für die Sozialarbeit. Er sendet einen Hilferuf an seinen Studienfreund Manfred Rauh.

1968 Manfred Rauh gründet mit Freunden aus der Katholischen Jugend und dem Priesterseminar den „Missionskreis Ayopaya e.V.“. Ziel ist die Unterstützung der Seelsorge in der Provinz Ayopaya in Bolivien, die den ganzen Menschen mit seinen Lebensbedingungen in den Blick nimmt.

1. Vorstand: Pfarrer Siegfried Firsching, Erlangen

Kaplan Manfred Rauh wird am 17. März 1968 mit den Caritasschwestern Sr. Christiane Assmann, Sr. Verena Birnbacher, Sr. Anna Schaller und dem Techniker Heribert Allwang auf Burg Feuerstein von Erzbischof Dr. Joseph Schneider nach Bolivien ausgesandt. Sie beginnen ihre Arbeit in Independencia/Ayopaya im Juli 1968.

1969 Das Pfarrzentrum und die ersten Räume für das Bubeninternat in Independencia werden fertig gestellt. Ziel: Kindern aus den weit entfernten Dorfgemeinden soll eine höhere Schulbildung ermöglicht werden.

1971 Das Kursheim „Papa Juan XXIII“ wird gebaut. Damit wird eine umfangreiche Kursarbeit für die Aus- und Fortbildung von Katechisten und „promotores“ für die rund 60 Dörfer der Pfarrei Independencia möglich.

1974 Das Mädcheninternat „Sta. Elisabet“ wird eingeweiht. Die Notwendigkeit der Frauenbildung wird erkannt.

1975-82 Wasserspeicher werden in vielen Landgemeinden angelegt.

1978 „San Francisco de Asís“, die neue Kirche in Independencia, erhält von den Erzbischöfen Armando Gutierrez aus Cochabamba und Elmar M. Kredel aus Bamberg ihre Weihe. Nach zehn Jahren des inneren Aufbaus der Kirche in Ayopaya wird die baufällige Pfarrkirche durch einen neuen Bau ersetzt.

1979 Der Kindergarten neben der neuen Kirche entsteht.

Durch ein Studienkreditsystem sollen „Fachkräfte aus Ayopaya für Ayopaya“ gefördert werden. So werden bis heute über 300 Lehrer, Ärzte, Ingenieure, Techniker, Schneiderinnen u.v.a. für ihren Beruf qualifiziert und ermöglichen mit ihren Rückzahlungen jüngeren Ayopayeños eine Ausbildung.

In den Jahren ab 1980 entstehen eine Reihe von Organisationen, die von jungen Bolivianern geleitet werden. Sie übernehmen Aufgaben wie Aufforstung und Umweltschutz, Pflege der einheimischen Musik und Kultur. Beispiele: FUPAGEMA, Centro Cultural Ayopayamanta.

1981 Ein Abwassersystem in der Straße zum Sozialzentrum in Independencia wird installiert.

1983 Padre Manfredo erhält den Auftrag, CADECA in Cochabamba aufzubauen. Katechisten, Verantwortliche für Glauben und Leben in den Dorfgemeinschaften, werden im „Haus des Katechisten“ für die ganze Erzdiözese Cochabamba ausgebildet. Es entsteht ein Zentrum für die Landpastoral.

Schwester Verena Birnbacher bleibt als einzige Deutsche in Independencia und leitet seither das Centro Social San Bonifacio.

Neuer Vorstand des Missionskreises Ayopaya: Prof. Dr. Josef Renker, Eichstätt

1985 Nach kurzfristigen Zwischenlösungen übernehmen die Salesianer die Seelsorge in der Pfarrei San Francisco de Asís in Independencia.

23. Juni 1985, Einweihung von CADECA (Haus des Katechisten) in Cochabamba und Aufnahme der Kurstätigkeit für die Aus- und Fortbildung von KatechistInnen und Führungspersönlichkeiten auf dem Lande.

1987 Der zweite Kindergartenbau samt „Offener Tür“ ist nötig. Schule und Kindergarten in Independencia schließen sich dem Schulverbund „Fe y Alegría“ an.

1992-2002 60 Schulräume, teilweise mit Lehrerunterkünften, werden in 22 Landgemeinden des Pfarreigebietes von Independencia errichtet.

1994-96 12 Gesundheitsposten am Land entstehen unter Beteiligung der Caritasgemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe in Deutschland und des Missionskreises Ayopaya.

1996 Einweihung der renovierten Schulgebäude und der neuen Grundschule Fe y Alegría in Independencia.

Casa Raimundo Herman in Cochabamba nimmt die ersten Schüler auf. Junge Männer ab 18 Jahren können auf dem Zweiten Bildungsweg das Abitur nachholen und – je nach Berufung – einen geistlichen Beruf ergreifen. Seither sind von den Ehemaligen sechs Priester geworden; drei gehören verschiedenen Ordensgemeinschaften an und drei sind Seminaristen.

Padre Manfredo übergibt die Leitung von CADECA/Cochabamba in bolivianische Hände.

1997 Wechsel in der Vorstandschaft des Missionskreises; neuer Vorsitzender: Raimund Busch, Erlangen

1999 Beginn der Arbeit mit den „Misioneras Quechuas“ in Independencia.

2001 Speisesaal und Schlafräume des Bubeninternates in Independencia sind neu renoviert und fertig. Wegen der Lage des Sozialzentrums an einem Hang entstehen immer wieder Risse an den Gebäuden.

2003 Die Räume für das „Colegio humanístico – técnico Boliviano-Alemán“ in Independencia werden eingeweiht; die „Offene Tür“ wird erweitert.

2004 CADECA/Cochabamba wird unter dem Namen „Fundación CADECA Manfredo Rauh“ als Stiftung kirchlichen und öffentlichen Rechts anerkannt. Der Missionskreis Ayopaya übernimmt die finanzielle Absicherung der Stiftung.

2005 Das Kursheim „Papa Juan XXIII“ und sanitäre Einrichtungen für Buben und Mädchen in Independencia werden neu gebaut bzw. renoviert.

2006 Der Sportplatz in Independencia wird für Fußball und Basketball hergerichtet.

2006-08 Renovierung und Rekonstruktion des Mädcheninternates „Sta. Elisabet“ in Independencia

2007 CADECA in Cochabamba erhält einen neuen großen Flügel für Kurse und Tagungen. Die Einweihung findet am 17. März 2007 durch Weihbischof Luis Sainz von Cochabamba und Prälat Alois Albrecht aus Bamberg statt.

Alle Einrichtungen in Independencia werden als Stiftung „Fundación Centro Social San Bonifacio“ zusammengefasst; der Missionskreis Ayopaya übernimmt die finanzielle Absicherung der Stiftung.

2008 Am 20. April war die 40-Jahrfeier des Missionskreises Ayopaya in Nürnberg, St. Klarakirche und Caritas-Pirckheimer-Haus.

22. – 24. August, 40-Jahrfeier des Missionskreises in Independencia/Ayopaya

2010 Am 21. August feiert CADECA sein 25-jähriges Bestehen. Vorher wurde noch der ursprüngliche Teil des Gebäudes renoviert.

Am 26. August verstarb Schwester Christiane Assmann. Sie war als Krankenschwester in den Anfangszeiten im Centro Social.

2011 Am 14. Juni verstarb Padre Manfred Rauh, der Gründer des Missionskreises Ayopaya, in Cochabamba.  Er fand seine letzte Ruhestätte im Hauptfriedhof von Cochabamba. Padre Manfredo ruht im Mausoleum des Klerus.

Am 15. Juni erklärt der Bürgermeister von Independencia, Padre Manfredo posthum zum Ehrenbürger Independencias – der genaue Titel lautet „Hijo predilecto de la villa de la Independencia“, wörtlich übersetzt „Bevorzugter Sohn der Stadt Independencia“ .

Die Leitung von Casa Raimundo Herman übernimmt Padre Gonzalo Quisbert und die Pfarrei Cruz Gloriosa leitet er mit Hilfe vom Ständigen Diakon José Iglesias.

2012 Die Gemeinde Independencia hat Schwester Verena Birnbacher die Auszeichnung  “hija predilecta y madre del pueblo”, “Ehrenbürgerin und Mutter des Dorfes” verliehen.

Am 6. Februar erklärt Erzbischof Tito Solari, dass das Haus Casa Raimundo Herman seine Aufgabe erfüllt hat. Die restlichen jungen Männer werden in das Seminar San Luis verlegt unter der Leitung von Crispín Borda, ein ehemaliger Schüler von Casa Raimundo Herman. Das Projekt läuft gut.

Das Gebäude wird nun von den Misioneras Quechuas genutzt, für die Schwester Verena seit 1999 verantwortlich ist.

Am Samstag, den 10. März, wurden von den „Jesús-María-Schwestern“ die Schwestern Celestina Bascopé und Rosse Mary Gutierrez in einer feierlichen Messe in ihre neue Aufgabe als Leitung des Centro Social San Bonifacio eingeführt.  – Im Juni teilten die Schwestern ihren Rückzug mit; Begründung: Personalmangel.

Ende August erscheint das Buch von Alois Albrecht: Manfred Rauh (1932-2011) Ein Leben für Bolivien.

2013 Neuordnung des Schulwesens in Bolivien.

Im Oktober erscheint das Buch „Sr. Verena Birnbacher in Ayopaya – 45 Jahre für die Jugend Boliviens“ Autor: Alois Albrecht

2014 Im Februar übernimmt Padre Javier Mejia die Pfarrei Cruz Gloriosa.

Im Oktober erscheint ein weiteres Buch von Alois Albrecht: „Von Befreiuung und Erlösung – Bilder in CADECA“

Am 14. Nov. hat Schwester Verena ihr 60-jähriges Versprechen als Caritasschwester in München gefeiert.

2015 Die Franziskusschwestern, Ana Maria Muñoz Fuentes und Juana Flores Maldonado, helfen seit März Schwester Verena im Sozialzentrum.

Am 3. April verstarb Schwester Anna Schaller, die zur ersten Gruppe der MitarbeiterInnen im Centro Social gehörte.

CADECA kann sein 30-jähriges Bestehen feiern.

Am 14. Okt. verstarb Padre Crispín Borda, der Leiter von Casa Raimundo Herman, mit nur 47 Jahren.

2016 Anfang des Jahres übernimmt Padre Sergio Gamberoni die Leitung von Casa Raimundo Herman.

Seit Anfang März ist eine dritte Franziskusschwester im Sozialzentrum im Einsatz, Schwester Ana.

Pfarrer Siegfried Firsching, Gründungsmitglied und der erste 1. Vorstand des Missionskreises Ayopaya, verstarb am 13. Mai 2016.

3. Juli: Übergabe der Leitung des Centro Social San Bonifacio an die Hermanas Franciscanas Misioneras Rurales. Hermana Juana Flores Maldonado ist die neue Direktorin in Independencia.

2017 Seit März ist Schwester Eulalia die dritte Kraft im Centro Social.

2018 Am 5. Jan. verstarb Prof. Dr. Joseph Renker. Er hat den Missionskreis mit begründet und war der zweite 1. Vorsitzender des Missionskreises Ayopaya.

Für Casa Raimundo Herman endet die Förderung des Missionskreises Ayopaya.

17. März: Jubiläumsfest 50 Jahre Missionskreis Ayopaya in St. Elisabeth und im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg.

24. – 26. August: Jubiläumsfeierlichkeiten in Independencia.

31. August: Dankmesse, Übersetzung der sterblichen Überreste von Padre Manfredo vom Mausoleum des Klerus nach CADECA. Veranstaltung am Abend.

2019 Seit Februar ist als Erzieherin ist eine vierte Schwester von den Hermanas Franciscanas Misioneras Rurales im Centro Social tätig; Hermana Constantina.

Das Stickprojekt „Bordados“ in Cochabamba endet.

2020 Anfang des Jahres verlässt Padre Javier Mejia die Pfarrei Cruz Gloriosa. Es gab eine Neuordnung der Pfarreien in der Erzdiözese Cochabamba. Neuer Pfarrer ist Padre Gonzalo Quisbert (er war vor Padre Javier bereits Pfarrer in Cruz Gloriosa), der zugleich schon seit zwei Jahren Pfarrer von Colcapirhua ist. Ihm ist als Kaplan Padre Adrián Cruz zugeteilt.

Im März hat das Corona-Virus die ganze Welt im Griff. Die Freiwilligen müssen von der Regierung in Deutschland aus ihr freiwilliges Jahr abbrechen. Sie werden nach Hause geholt.

2021 Heribert Allwang, Mitglied des ersten Teams von Entwicklungshelfern, verstarb am 30. April. Er baute das Centro Social mit auf.