Zu Pfingsten

Allen FreundInnen und SpenderInnen von Ayopaya wünschen wir ein frohes Pfingstfest!

Wir laden Sie ein, ein paar Gedanken aus der letzten Pfingstpredigt, die Padre Manfredo Rauh in seiner Pfarrei Cruz Gloriosa gehalten hat, nachzulesen.

Die vielfältigen Gaben des Geistes                                  

Was in den Berichten über Pfingsten am meisten auffällt, sind zweifelsohne die gewaltigen und lärmenden Naturphänomene: Blitz, Sturm und Windstöße. Aber es gibt noch eine weitere Tatsache, die uns die dritte Lesung offenbart, in dem von den Wirkungsweisen des Heiligen Geistes in Personen gesprochen wird; wenn also der Heilige Geist etwas gibt, das für das Wohlergehen von allen gedacht ist. Das sind die Gaben des Heiligen Geistes oder mit dem griechischen Wort zu sprechen die Charismen.

Unter diesen Charismen gibt es außergewöhnliche Gaben.

Aber uns dürften mehr als diese außergewöhnlichen Gaben die gewöhnlichen interessieren, die alltäglichen Charismen, die nach dem Zeugnis der Schrift jede und jeder von uns empfangen hat. Und worin bestehen diese Gaben?

Die Gabe der Zusammenkunft (Menschen anzuziehen und zusammenzuführen, eine Gabe, die für einen „dirigente“ unabdingbar ist); die Gabe der Organisationsfähigkeit, die Gabe der Versöhnung. Auch die Musik, die Kunst, die Poesie, der Humor sind Gaben des Heiligen Geistes.

Es gibt sogar noch konkretere und praktischere Gaben: die Gabe von „Schaufel und Eimer“, d.h. die Gabe, für das Gemeinschaftswohl zu arbeiten, kaputte Dinge zu reparieren, Tiere und Pflanzen zu heilen – und wieso soll es nicht auch die Gabe des Nähens, des Dachdeckens und des Kochens geben?

Und wenn wir davon nichts haben, so haben wir vielleicht die Gabe des Saubermachens bekommen (wie unser Mario, der seit 20 Jahren jeden Sonntag die Bänke unserer Kapelle entstaubt!). Sogar die Kinder haben ihre Gaben und die Erzieher brauchen die Gaben, jene zu entdecken und zu fördern.

Das ist genau der Vorteil unserer Basisgemeinde, dass nämlich jeder und jede, bis zum allerkleinsten (niedrigsten) etwas beisteuern kann. Nach dem heiligen Paulus hat jeder dieses „Etwas“ bekommen, um es für das Gemeinwohl einzusetzen.

Haben wir uns schon mal gefragt, welche Gabe oder welches Charisma der Heilige Geist mir geschenkt hat, um es für das Wohlergehen dieser Gemeinde einzusetzen? Wenn nicht, dann kommen Sie nach der Messe vorbei und gemeinsam werden wir unvermutete, schlafende Charismen entdecken, die nur darauf warten, dass sie erweckt, aktiviert und angewendet werden.

(aus dem Manuskript von Padre Manfredos letzter Predigt Pfingsten 2011)